Die Bildungschancen von Flüchtlingskindern, insbesondere solcher, die als Quereinsteiger die deutsche Schule besuchen, gilt es zu verbessern. Die Schulen in Ratingen stehen mit der Integration der Flüchtlingskinder vor einer beinahe täglich wachsenden Herausforderung. Für eine adäquate schulische Differenzierung und Sprachförderung reichen die vorhandenen Ressourcen nicht mehr. Gleichzeitig leiden die Kinder an Bewegungs- und Beschäftigungsmangel in den überfüllten Flüchtlingsunterkünften. Vor diesem Hintergrund ist die Idee einer Sonntagsschule für Flüchtlingskinder entstanden. Neben der schulischen Förderung findet anschließend eine gemeinsame Freizeitgestaltung statt. Darüber hinaus wird mit den Kindern gemeinsam gekocht und gegessen. Die Kinder werden mit dem Bus der Diakonie aus den Unterkünften abgeholt und wieder zurückgebracht. Das Angebot findet bewusst nicht in den Unterkünften statt, um den Kindern zumindest zeitweise eine kindgerechte und wertschätzende Umgebung zu bieten. Honorarkräfte und Ehrenamtliche ermöglichen auf diese Weise rund 30 Kindern im Alter von 6 – 16 Jahren die Teilnahme an diesem Projekt. Mittlerweile kommen die Kinder aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und dem Libanon. Eine ausgesprochen positive Zwischenbilanz spricht für das Projekt. Die Kinder kommen ausgesprochen gerne und kontinuierlich. Sie können sich deutlich besser konzentrieren. Ein Zuwachs an Sprachkompetenz ist zu verzeichnen. Die Flüchtlingskinder nicht nur über ihre Defizite zu definieren, sondern ihre Ressourcen zu entdecken und zu fördern ist das Ziel unseres Angebotes, welchem wir Monat für Monat in kleinen Schritten näher kommen. Die ambulante Jugend- und Familienhilfen der Diakonie Kreis Mettman, sowie der Migrationsfachdienst umfassen verschiedene Hilfeangebote für Familien, Kinder und Jugendliche, die zum Teil gravierende Schwierigkeiten in bestimmten Lebensbereichen und Lebensphasen haben. Dazu gehört auch die Arbeit mit Flüchtlingskindern in ihren „Notunterkünften“. Hier gilt es, praktisch, sowie politisch für mehr Chancen für diese Kinder zu sorgen. Seit Dezember 2012 führt die Diakonie deshalb das Projekt Sonntagsschule jeden Sonntag in der Zeit von 12 Uhr – 16 Uhr in ihren Räumen am Maximilian-Kolbe-Platz in Ratingen-West durch. Finanziert wird die Sonntagsschule für Flüchtlingskinder im Wesentlichen aus Spenden, Unterstützung der Ev. Kirche Ratingen sowie Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz.
Mehr Informationen über die Sonntagsschule für Flüchtlingskinder finden Sie hier.
